Die Dohle

Coloeus moedula

Schon der berühmte Verhaltensforscher Konrad Lorenz beschäftigte sich mit diesen kleinen und intelligenten Rabenvögeln, die ein ausgeprägtes Sozialverhalten besitzen. So wie der Turmfalke haben auch sie sich an den Menschen angepasst und Kirchtürme und Schornsteine als neue Lebensräume auserkoren.

Dohlen © Rosl Rössner, LBV Bildarchiv
Dohlen © Rosl Rössner, LBV Bildarchiv

Kennzeichen

Etwa taubengroß, ist die Dohle einer unserer kleinsten einheimischen Rabenvogelarten. Auf den ersten Blick erscheint sie schwarz, allerdings sind Nacken und Ohrdecken silbergrau. Eine Besonderheit sind die hellen Augen, die bei Jungvögeln blau sind und die mit dem Alter immer heller und grauer werden.

 

Dohlen sind sehr gesellig, sie leben und brüten in kleinen Kolonien. Ihre charakteristischen Rufe kann man zum Beispiel am Kloster Fürstenfeld hören. Dank der Großnistkästen des LBV befindet sich dort eine der größten Kolonien im Landkreis.

 

Nahrung

Die Dohle ist ein Allesfresser und ernährt sich am liebsten von Insekten und deren Larven, die häufig Schädlinge in der Landwirtschaft sind, aber auch von Würmern, Fallobst, Sämereien und Essensresten.

 

 

 

 

Brut

Dohlenpaare finden sich oft schon im ersten Lebensjahr, also schon lange vor der Geschlechtsreife und bleiben ein Leben lang treu.

Die Pärchen entfernen sich nur selten mehr als einen Meter voneinander. Die 4 - 6 Eier werden vom Weibchen alleine bebrütet, während es vom Männchen versorgt wird.

 

Dohlen nisten in Mauerlöchern, Nischen und Spalten von Kirchtürmen, Ruinen oder anderen höheren Gebäuden. Wie beim Turmfalken brüten jedoch die meisten Paare im Landkreis Fürstenfeldbruck mittlerweile in Nistkästen, die der LBV aufgehängt hat und die von einem Netzwerk an Ehrenamtlichen betreut werden. Ursprünglich nisteten sie in Schwarzspechthöhlen und Felsspalten.

 

Gefährdung

Dohlen nutzen die selben Nistplätze wie Tauben. Daher gehen viele Nistplätze verloren, wenn Öffnungen und Spalten zur Taubenabwehr oder bei Sanierungen verschlossen werden. Aufgrund der Ähnlichkeit zu Krähen gibt es auch immer noch viele Vorurteile gegen die Dohle. Es kommt nach wie vor dazu, dass Nistplätze absichtlich verschlossen oder Vögel abgeschossen werden. Auch Nahrungsmangel ist bei Dohlen, wie bei vielen anderen Vogelarten, ein Problem. Freiflächen werden versiegelt, auf Äckern wachsen Monokulturen und Strukturelemente wie Hecken fehlen. Zusätzlich verringern Pestizide, Beizmittel und Insektizide das Nahrungsangebot dramatisch. 

 

Was können Sie tun?

Werden Sie Pate/in für einen unserer über 100 Großnistkästen im Landkreis und tragen Sie so zum Schutz dieser faszinierenden Vögel bei.

Erzählen Sie Anderen von diesem überaus intelligenten und sozialen Vogel und helfen Sie so sein Image zu verbessern. Kaufen Sie Lebensmittel aus biologischer Landwirtschaft. Dadurch fördern Sie die Artenvielfalt und verbessern die Nahrungsgrundlage für die Dohle.