Die Rauchschwalbe (Hirundo rustica)

Die Rauchschwalbe gehört zu den typischen Kulturfolgern. Sie brütet im Gegensatz zur Mehlschwalbe vorwiegend innerhalb von Gebäuden. Heute trifft man sie vor allem in ländlichen Gebieten, und dort meist an Pferdeställen und Bauernhöfen an. Die Langstreckenzieher verbringen die Winter in Afrika. Nur von Ende März bis Ende September sind sie bei uns anzutreffen.

Rauchschwalbe © Zdenek Tunka, LBV Bildarchiv
Rauchschwalbe © Zdenek Tunka, LBV Bildarchiv

Kennzeichen

Durch ihre langen Schwanzspieße, die weißliche Körperunterseite, den rostroten Kehlfleck und die bläulich schwarz glänzende Oberseite sind sie gut von der ebenfalls bei uns vorkommenden Mehlschwalbe zu unterscheiden. Schnabel und Füße sind schwarz.

 

Rauchschwalben sind geschickte Flieger. Bei ihren Flugmanövern erreichen sie Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h. Typisch für die Rauchschwalbe ist ihr nach oben offenes Nest, dass sie aus lehmigen, mit Speichel verklebten Erdklümpchen baut, in die zur Verstärkung Gras- und Strohhalme sowie Haare eingearbeitet werden. Im Inneren wird die geglättete Nestmulde mit Federn und feinem Pflanzenmaterial ausgekleidet.

 

Nahrung

Die Nahrung der Rauchschwalben besteht überwiegend aus Fluginsekten wie Fliegen, Mücken und Blattläusen. Die Vögel jagen meist im näheren Umkreis ihrer Nester über offenen Grünflächen, über Gewässern oder in Ställen.

 

Brut

Rauchschwalben brüten zweimal zwischen Mitte April und Anfang September. Das erste Gelege besteht meist aus 3 bis 6 weiß-braun gefleckten Eiern, die zweite Brut beginnt etwa 50 Tage später. Gelegentlich kommt es sogar zu einer dritten Brut. Nach etwa 12 bis 18 Tage schlüpfen die Jungen, die dann noch 20 bis 24 Tage im Nest gefüttert werden. Auch nach dem Ausfliegen versorgen ihre Eltern sie bis zu 2 Wochen weiter.

 

Gefährdung

Auch bei uns geht der Bestand an Rauchschwalben stetig zurück. Grund dafür sind Nahrungsmangel sowie Mangel an Nistplätzen und Nistmaterial.  Mit Verdichtung und Flächenbebauung steigt die Versiegelung und Jagdgebiete verschwinden. Die für den Nestbau nötigen Lehmpfützen fehlen auf den versiegelten Flächen. Auch der Rückgang an Insekten macht den Vögeln zu schaffen.

 

Was können Sie tun?

Obwohl Rauchschwalben orts- und nistplatztreu sind, gewöhnen sie sich problemlos an bereit gestellte künstliche Nester in der Nähe ihrer ursprünglichen Nistplätze. Nisthilfen für Schwalben und andere Vogelarten finden Sie in unserem Laden in Puchheim. Besuchen Sie uns!