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Sie möchten eine Patenschaft für eine Naturfläche übernehmen?
Hier möchten wir Ihnen unsere Flächen kurz vorstellen, die so vielfältig wie artenreich sind:
Im Fußbergmoos betreut der LBV Fürstenfeldbruck seit über 40 Jahren verschiedene Flächen, die heute zusammengenommen größer als 40 Fußballfelder sind. Sie sind wertvoller Lebensraum für eine Vielzahl gefährdeter Arten. Dieses seltene Moorgebiet macht den größten Teil der Biotoppflegearbeit unserer Kreisgruppe aus. Dabei haben die Grundstücke je nach ihrer Beschaffenheit ganz unterschiedliche Ansprüche.
Glücklicherweise haben wir auch tierische Helfer: In einem Teil arbeitet der Biber fleißig an der Wiedervernässung des Moores, und unsere Heckrinder halten als vierbeinige Landschaftspfleger ihre Weiden frei von Büschen.
Ort: Kerngebiet im Fußbergmoos zwischen Überacker und Maisach
Größe: ca. 30 Hektar
Im Fußbergmoos können Sie verschiedenartige Flächen mit einer Patenschaft unterstützen – von bereits gut entwickelten Böden, über Weideflächen bis hin zu Bereichen, in die wir für die Artenvielfalt noch viel Arbeit investieren müssen:
Wie der Name sagt, blühen auf diesen Wiesen verschiedene Orchideen. Diese Flächen sind durch unser jahreslanges Pflegemanagement bereits sehr gut entwickelt und beherbergen Schätze der moortypischen Flora.
Artenschätze: Dazu gehören zarte Schönheiten wie das Fleischfarbene Knabenkraut, die Breitblättrige Fingerwurz und die Sumpf-Ständelwurz. Als willkommenen Nebeneffekt unserer Arbeit hat sich hier an einem zweiten Standort der Rundblättrige Sonnentau angesiedelt. Außerdem gibt es auf diesen Flächen, neben etlichen anderen seltenen Schmetterlingsarten, auch einen der wenigen Nachweise des Hellen Wiesenknopf-Ameisenbläulings im Landkreis – eine absolute Rarität!
Die Weiden unserer Heckrinder bilden abwechslungsreiche Lebensräume im Fußbergmoos. Allein durch die Tritte ihrer Hufe entstehen auf den feuchten Böden der Sommer- und Winterweiden so genannte Mikroklimata, also Kleinstlebensräume für spezialisierte Arten.
Das Grasen der Rinder ist eine Art Mahd, nur schonender, mit dem gleichen Effekt: Die Wiesen bleiben als Offenland erhalten, sodass sich gefährdete Pflanzen ansiedeln können. Gleichzeitig halten die Heckrinder wie bereits ihre Vorfahren, die Auerochsen, vorhandene Büsche klein (vertikale Weide).
Dort, wo die Brombeere selbst den Rindern trotzt, mähen wir fachlich geplant nach, um die wuchernde Pflanze weiter zurückzudrängen. Zudem planen wir eine Waldweide mit lichtem Baumbestand, unter dem unsere Heckrinder ein weiteres strukturreiches Biotop schaffen werden.
Artenschätze: Die abwechslungsreichen Strukturen bieten ideale Bedingungen für verschiedene Arten, die in Bayern auf der Roten Liste stehen:
Im Pfeifengras fühlt sich das Blaukernauge, auch Riedteufel genannt, wohl. Der Kleine Feuerfalter labt sich an seiner bevorzugten Futterpflanze, dem Kleinen Sauerampfer. Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling (nicht ganz so selten wie sein heller Verwandter, aber genauso streng geschützt) findet hier sowohl den Großen Wiesenknopf als auch die richtige Ameisenart, die er beide für seinen Nachwuchs braucht. Auf unseren Weiden im Fußbergmoos finden auch gefährdete Vogelarten wie die Goldammer und der Baumpieper noch einen perfekten Lebensraum.
Auf diesen Flächen haben wir noch jede Menge Arbeit vor uns, um sie wieder in einen moortypischen Zustand zu bringen. Hier müssen wir entbuschen und den Boden teilweise fräsen und abtragen, um heimisches Saatgut von Hand ausbringen zu können.
Auf einem Grundstück werden wir einen weiteren Tümpel ausheben und den Uferbereich für den sehr seltenen Laubfrosch zugänglich machen. An den Stellen, an denen derzeit noch Brombeere und Indisches Springkraut wuchern, werden wir sie mit fachlichen Maßnahmen zurückdrängen.
Artenschätze: Hier ist Geduld gefragt, die sich aber mehr als auszahlen wird – wie wir auf den anderen Flächen im Fußbergmoos sehen. Zum Teil gibt es aber noch Restbestände von moortypischen Arten, die erst wieder auftauchen, wenn sie mehr Licht bekommen.
In der ehemaligen Kiesgrube Rothschwaig ist dank eines gezielten Renaturierungsprojekts der einstige Magerrasen wiederhergestellt. 2007 starteten Aktive des LBV Fürstenfeldbruck zusammen mit den Bayerischen Staatsforsten die Arbeiten und holten nach und nach seltene Arten auf den nährstoffarmen Boden zurück. Über die Jahre schufen sie ein wahres Naturjuwel, in dem heute Raritäten wie Ästige Graslilie, Knäuel-Glockenblume und Kreuz-Enzian blühen.
Ort: Ehemalige Kiesgrube Rothschwaig und umgebender Magerrasen
Größe: ca. 1,5 Hektar
Artenschätze: Die Blauflügelige Ödlandschrecke und der Silbergrüne Bläuling sind in der Rothschwaig zuhause. 2024 sind im eigens angelegten Amphibienteich Hunderte von Kaulquappen der gefährdeten Wechselkröte groß geworden.
Entlang der Bahnlinie zwischen Schöngeising und der Buchenau verläuft einer der größten und artenreichsten Magerrasen westlich von München. Bereits seit den 1980er Jahren pflegt der LBV Fürstenfeldbruck dieses Schmetterlingsparadies. Das Biotopflege-Team mäht die Fläche einmal im Jahr und räumt anschließend das Mähgut ab, sodass die Böden nährstoffarm und buschfrei bleiben. Dadurch ist der Bahndamm bis heute ein seltener Lebensraum für trockenliebende Arten. Dazu gehören Fransen-Enzian, Hügel-Klee und Himmelblauer Bläuling.
Ort: Bahndamm zwischen Schöngeising und Buchenau
Größe: ca. 10,5 Hektar
Artenschätze: Am Bahndamm konnten wir insgesamt über 600 (!) Schmetterlingsarten über die Jahre nachweisen. Neben seltenen Schmetterlingsarten wie Silberfleck-Perlmuttfalter und Sumpfwiesen-Perlmuttfalter ist am Bahndamm auch Bayerns kleinste Schlangenart, die Schlingnatter, beheimatet. Eine Rarität unter den Magerrasenpflanzen wächst dort ebenfalls: die Gemeine Mondraute.
Die Amperauen sind im Landkreis ein Füllkrug seltener Arten. Weidengebüsche wechseln sich ab mit Schilfflächen, mageren bis mäßig nährstoffreichen Feuchtwiesen, Pfeifengraswiesen und wasserführenden Gräben mit Wasserschlaucharten. In dem Naturschutzgebiet, das Teil des NATURA 2000-Gebiets Ampertal ist, findet sich zudem eine einzigartige Besonderheit: ein Kalkflachmoor. Die regelmäßige Pflege der LBV-eigenen und der gepachteten Flächen erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband Fürstenfeldbruck und örtlichen Landwirten.
Ort: Entlang der Amper zwischen Fürstenfeldbruck und Schöngeising
Größe: ca. 11,25 Hektar
Artenschätze: Im nassen Kalkflachmoor findet sich das stark gefährdete Blassgelbe Knabenkraut. Es ist eine absolute Rarität im Landkreis und mit etwa 30 Exemplaren eines der größten Vorkommen in ganz Bayern. Zudem finden sich in den Amperauen weitere stark gefährdete Arten wie Wohlriechender Lauch und Mehlige Schlüsselblume. Der Neuntöter ist regelmäßiger Brutvogel, inzwischen eine Seltenheit im Landkreis.