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Dieser Frage geht der LBV Fürstenfeldbruck mit dem Projekt „Lebensraum Kirche“ auf den Grund. Das Ziel ist ein besserer Schutz für Fledermäuse und große Vögel wie Turmfalken, Dohlen und Schleiereulen in unserem Landkreis.
Kirchen, insbesondere deren Türme und Dachstühle, bieten einen ganz besonderen und einzigartigen Lebensraum für Fledermäuse und große Vögel. Häufig sind es die letzten Gebäude mit einem offenen Dachstuhl, und die Quartiere liegen sicher vor Räubern in einer vorteilhaften Höhe.
Heimliche Fledermäuse wie das braune Langohr leben versteckt in Spalten der alten Holzbalken, das große Mausohr hängt in Kolonien ganz oben in den Dachstühlen, um seinen Nachwuchs aufzuziehen. Vögel wie der Turmfalke, die Schleiereule und die Dohle nutzen für ihre Brut die Nischen hoch oben in den Türmen.
Wir möchten herausfinden, wie viele Fledermäuse es bei uns in den Kirchen wirklich gibt, um sie langfristig besser schützen zu können. Denn zahlreiche Fledermausarten bei uns sind gefährdet und ihr Bestand nimmt weiter ab, auch weil sie immer weniger Unterschlupfmöglichkeiten finden.
Wohnungsnot herrscht auch bei großen Vögeln wie Dohlen, Turmfalken oder Schleiereulen. Bei uns im Landkreis brüten sie fast ausschließlich in unseren Großnistkästen. Für eine saubere Kinderstube müssen wir sie zweimal im Jahr kontrollieren.
Bei fast 150 Kästen können wir hier noch gut Hilfe gebrauchen. Und in der einen oder anderen Kirche ist sicher noch Platz für einen weiteren Kasten für den flauschigen Nachwuchs.
Im Turm der Kirche St. Bartholomäus in Überacker ziehen gerade Turmfalken ihren Nachwuchs in einem Nistkasten auf.
Über die Webcam von Eduard Eder können Sie die Brut und Aufzucht der sieben kleinen Falken hautnah miterleben.
Hier geht es zum Blick in den Nistkasten:
Das Projekt „Lebensraum Kirche“ wird von der Stiftung der Sparkasse Fürstenfeldbruck finanziell gefördert. Dadurch können wir unter anderem notwendige technische Hilfsmittel und Materialien, z. B. für neue Nistkästen, anschaffen. Wir bedanken uns ganz herzlich bei der Stiftung der Sparkasse Fürstenfeldbruck, die gemeinnütziges und gesellschaftliches Engagement in unserem Landkreis finanziell unterstützt und damit auch dieses regionale Artenschutzprojekt ermöglicht.
Zwar sind in ein paar wenigen Kirchtürmen im Landkreis Fledermausquartiere bekannt, doch in den meisten unserer Kirchen sind sie nach wie vor unentdeckt. Das möchten wir mit dem Projekt ändern und in Zusammenarbeit mit den Pfarrverbänden die Gotteshäuser in unserem Landkreis auf heimliche Bewohner untersuchen.
Die Daten geben einen wichtigen Aufschluss über den Bestand der Fledermausarten bei uns im Landkreis. Gleichzeitig können wir verhindern, dass unbekannte Quartiere bei einer möglichen Sanierung zerstört werden, und gefährdete Fledermausarten ihr Zuhause verlieren. Für die Kirchenverwaltung liegen dann bereits vor einer möglichen Sanierung wichtige Informationen zu nötigen Artenschutzmaßnahmen vor. Diese können somit gleich von Anfang an bei der Planung berücksichtigt werden. Das spart viel Zeit und vermeidet einen teuren Sanierungsstopp.
Große Vögel wie Dohle, Turmfalke oder Schleiereule sind ebenfalls große Fans von Kirchen als Kinderstube. Allerdings finden sie durch Taubenabwehrgitter kaum mehr ein passendes Schlupfloch in die einst begehrten Wohnungen. Deshalb haben Ehrenamtliche des LBV Fürstenfeldbruck in den 1990er Jahren weit über 100 Großnistkästen für diese Arten in Kirchen und Scheunen als Brutmöglichkeiten angebracht.
Heute betreut unsere AG Großnistkästen fast 150 Kinderstuben, denn die drei Vogelarten sind in unserem Landkreis sehr stark auf die Nisthilfen angewiesen. Für 40 vorhandene Kästen suchen wir langfristig weitere Begeisterte und natürlich wollen wir gerne noch mehr Kästen an Kirchen anbringen und pflegen, wo sie aktuell fehlen.
Im Laufe der nächsten Monate machen sich Ehrenamtliche des LBV Fürstenfeldbruck auf die Suche nach möglichen Fledermauskolonien in den Kirchen unseres Landkreises – immer in Absprache mit den zuständigen Pfarrverbänden sowie den Mesnerinnen und Mesnern vor Ort. Dabei haben sie technische Hilfe von einem so genannten Bat-Detektor. Dieser macht die Laute der Fledermäuse für das menschliche Ohr hörbar. Anhand der Frequenz lässt sich zudem häufig die Art erkennen.
Außerdem möchten wir allen einen Blick in eine der Vogelkinderstuben ermöglichen. Um Artenschutz für alle erlebbar zu machen, werden wir in einem der Großnistkästen eine Webcam installieren und die Vögel live bei der Aufzucht ihrer Jungen beobachten.
Sie sind für einen oder mehrere Pfarrverbände im Landkreis Fürstenfeldbruck tätig und möchten wissen, ob es auch in Ihren Kirchen heimliche Bewohner gibt? Dann melden Sie sich sehr gerne bei uns, wir begeben uns auch bei Ihnen auf Spurensuche für den Artenschutz.