Die Schleiereule

Tyto alba

Obwohl die Schleiereule unsere dritthäufigste Eulenart ist, gilt sie in Bayern als gefährdet. Wie auch andere Vogelarten hat sie sich als Kulturfolger an den Menschen angepasst und zieht ihren Nachwuchs fast ausschließlich in Gebäuden groß.

Schleiereule © Marcus Bosch, LBV Bildarchiv
Schleiereule © Marcus Bosch, LBV Bildarchiv

Kennzeichen

Die Schleiereule ist leicht an ihrem markanten, herzförmigen Gesichtsschleier und ihrer hellen Färbung zu erkennen. Da sie hauptsächlich nachtaktiv ist, kann sie tagsüber nur mit Glück an einem ihrer Schlafplätze beobachtet werden.

 

Die Schleiereule gilt als eine der Eulenarten mit dem besten Gehör und kann selbst im Stockdunklen jagen, da sie ihre Beute anhand von Geräuschen ortet.

 

Nahrung

Die Schleiereule ernährt sich fast ausschließlich von Mäusen. In guten Mäusejahren erbeutet sie mehrere Tausend Mäuse pro Jahr.

Die Beute wird meist im Ganzen verschluckt. Unverdauliche Teile wie Knochen und Haare werden im Magen zu einem sogenannten Gewölle zusammengepresst und wieder hervorgewürgt. Anhand dieser Gewölle kann festgestellt werden, wovon sich die Eule ernährt hat. 

 

 

 

Brut

Sowohl Balzbeginn, als auch die Anzahl der Bruten und Eier sind bei den Schleiereulen von der jeweiligen Mäusepopulation abhängig. Während in schlechten Mäusejahren die Brut auch mal komplett ausfällt, werden in guten Mäusejahren bis zu drei Mal gebrütet und jeweils bis zu zwölf Eier gelegt.

 

Das Weibchen brütet allein und passt allein auf die Küken auf, bis diese etwa drei Wochen alt sind. In dieser Zeit wird sie vom Männchen versorgt.

Wie bei anderen Eulenarten auch verlassen die Küken das Nest lange bevor sie flügge sind. Sie werden in dieser Zeit noch von den Eltern versorgt.

Schleiereulen brüten häufig in landwirtschaftlichen Gebäuden oder auch in Kirchtürmen. Bei uns im Landkreis sind die meisten Bruten auf Bauernhöfen in speziellen Großnistkästen des LBV.

 

Gefährdung

Mäusemangel durch intensive Landwirtschaft und Monokulturen ist die größte Gefahr für die Schleiereule. Auch der Mangel an geeigneten Brutplätzen ist ein Problem. Viele Nistplätze an landwirtschaftlichen Gebäuden und Kirchtürmen gehen bei Sanierungen verloren, der Baustil moderner Scheunen bietet keine Nistplätze mehr.

 

Was können Sie tun?

Auch die Schleiereule können Sie unterstützen, indem Sie regionale Lebensmittel aus biologischer Landwirtschaft bevorzugen. Oder werden Sie Pate/in eines der über hundert Großnistkästen im Landkreis!