Der Haussperling (Passer domesticus)

Besser bekannt als Spatz, kennt den Haussperling eigentlich jeder. Doch der Allerweltsvogel von damals ist schon längst nicht mehr so häufig, wie man vielleicht denkt. Gerade in Großstädten wie München, aber auch im Landkreis Fürstenfeldbruck, ist sein Bestandsrückgang erschreckend.

Spatzen sind gesellige Vögel und brüten gerne unter ihresgleichen. Lange Wege mögen sie nicht: Von ihrem Geburtsort entfernen sie sich gerade einmal 1 bis 2 Kilometer. Wahrscheinlich haben sich Spatzen schon vor rund 10.000 Jahren dem Menschen angeschlossen. Als Kulturfolger zogen sie mit den Menschen von den ersten Ansiedlungen bis in die heutigen Städte. Als Höhlenbrüter nisten sie in erster Linie in allerlei Spalten und Nischen an Gebäuden, aber sie bauen auch Freinester in dichten Hecken oder Fassadenbegrünungen. Eine besondere Vorliebe haben Spatzen übrigens für Staub- und Wasserbäder. Von wegen "Dreckspatz"!

Fütterungszeit bei Familie Spatz © Ralph Sturm, LBV Bildarchiv
Fütterungszeit bei Familie Spatz © Ralph Sturm, LBV Bildarchiv

Kennzeichen

Die kleinen Singvögel haben einen relativ kurzen, klobigen Schnabel. Männchen und Weibchen unterscheiden sich deutlich: Die kontrastreicher befiederten Männchen haben eine graue Kopfplatte, mit deren Hilfe man sie auch von den etwas kleineren Feldsperlingen unterscheiden kann, und einen schwarzen Kehllatz. Ihr Bauchgefieder ist eher gräulich, der Rücken dagegen kastanienbraun und schwarz gestreift. Weibchen und Jungvögel sind hingegen unscheinbar graubraun mit heller Unterseite.

 

Nahrung

Haussperlinge ernähren sich hauptsächlich vegetarisch von Sämereien und Früchten. Für die Jungenaufzucht spielen Insekten als Nahrung allerdings eine große Rolle.

 

Brut

Spatzen bauen voluminöse Kugelnester, die man allerdings nicht gerade kunstgerecht nennen kann: Als Nistmaterial ist ihnen alles recht, was ihnen in den Schnabel kommt: Stroh, Gras, Halme, Plastikstücke, Papier oder Wollfäden. Das Innere wird mit kleinen Federn und feinen Halmen ausgepolstert. Wo ein Spatz brütet, erkennt man am leichtesten an den Männchen, die laut und ausdauernd rufend über ihrem Nistplatz sitzen.

 

Gefährdung

Haussperlinge sind standortgebunden und Nistplatztreu. Auf Störungen reagieren sie empfindlich: Häufig das Gelege aufgegeben und der Brutplatz gewechselt. Besondere Gefahr droht bei Sanierungen: Die brütenden Vögel werden häufig nicht beachtet und Ritzen und Hohlräume ersatzlos verschlossen. Gerade an Einfamilienhäusern waren die lauten Gesellen oft nicht gern gesehen: Um sie zu Vergrämen wurden ihre Einschlüpfe häufig verschlossen.

 

Was können Sie tun?

Über einen naturnahen Garten freut sich jeder Spatz! Wer einen Garten besitzt, hilft mit der Anpflanzung von heimischen Sträucher, Stauden und Gräser. Sie versorgen so die gesamte Spatzenfamilie mit Samen und Insekten. Bäume und Hecken bieten Schutz und Nistmöglichkeiten. Wer ihnen etwas Gutes tun möchte, stellt zusätzlich eine Vogeltränke und ein Sandbad auf. Ein mit Sand befüllter großer Blumenuntersetzer  ist für Spatzen ein Paradies. Und wenn Renovierungen anstehen, denke Sie daran, die Bauzeit außerhalb der Brutzeit zu wählen und Brutplätze zu erhalten oder Ersatznistplätze anzubieten (weitere Informationen finden Sie hier. Übrigens: Wir freuen uns über Ihre Mithilfe bei der Suche nach bestehenden Quartieren! Nur was wir kennen, können wir schützen!