Mauersegler (Apus apus)

Mauersegler sind typische Stadtbewohner. Sie verbringen lediglich drei Monate bei uns: von Ende April bis Ende Juli. Ihre enormen Flugfähigkeiten erlauben es ihnen, auch in nahrungsarmen Stadtgebieten zu brüten, denn sie holen sich ihre Nahrung einfach von außerhalb. Mit Ausnahme der Brutzeit verbringen sie ihr gesamtes Leben in der Luft. Dort fressen, trinken und baden sie, sammeln Nistmaterial, paaren sich und schlafen sogar im Flug. Rund 190.000 km legt ein Mauersegler im Jahr fliegend zurück. Und das in Höchstgeschwindigkeit: Bei ihren rasanten Flugmanövern erreichen sie Geschwindigkeiten bis zu 200 km/h.

Ihre Nistplätze befinden sich ausschließlich an Gebäuden - in Hohlräumen im Dachgesims, unter Dachrinnen, in undichten Jalousiekästen oder hinter den Verkleidungen von Flachdachgebäuden. Die Einflugschlitze sind klein und kaum sichtbar, so dass sie oft nur beim Ein- und Ausflug der Vögel erkannt werden. Ein Hinweis auf eine Besiedelung sind auch leichte Kotstreifen an der Unterseite der Dachrinne. Das kleine, mit Speichel befestigte Nest besteht aus in der Luft gesammelten oder am Brutort vorgefundenen Materialien. Altvögel entfernen den Kot der Jungtiere aus dem Nest.

Mauersegler © Dr. Andreas von Lindeiner, LBV Bildarchiv
Mauersegler © Dr. Andreas von Lindeiner, LBV Bildarchiv

Kennzeichen

Mit einer Flügelspannweite von über 40 Zentimetern sind die rußbraunen Mauersegler erheblich größer als unsere heimischen Schwalben. Sie haben lange, sichelförmige Flügel und einen kurzen, gegabelten Schwanz. Sie werden oft mit Schwalben verwechselt, mit denen sie aber nicht verwandt sind. Zu erkennen sind sie auch an ihrem typisch schrill, gezogenen Ruf "sriiihrr".

 

Nahrung

Mauersegler fressen ausschließlich in der Luft schwebende Insekten und Spinnen, die sie gezielt anfliegen und fangen. Dabei wird der Schnabel erst beim Zugreifen geöffnet. Sie jagen meist in großer Höhe von bis zu 3.000 Metern über der Erde. Bei schlechtem Wetter fliegen sie auch flach über dem Grund. Mauersegler trinken im schnellen, geraden Gleitflug direkt aus Gewässern aller Art.

 

Brut

Mauersegler brüten nur einmal im Jahr. Brutbeginn ist ab etwa Mitte Mai. Sie legen lediglich 2 bis 3 weiße, elliptisch-langgestreckte Eier. Das Bebrüten dauert zwischen 18 und 25 Tagen, danach verbringen die Jungen noch 37 bis 56 Tage im Nest. Brutbeginn ist ab etwa Mitte Mai, Brutende ab Mitte bis Ende Juli.

 

Gefährdung

Mauersegler sind durch unterschiedliche Faktoren gefährdet. Bauliche Veränderungen im Zuge von Renovierungen, aber auch neue Fassaden ohne jegliche Nischen und Spalten führen zum Verlust von Nistmöglichkeiten. Zunehmende Insektenarmut infolge vermehrter Insektizidanwendung in der Landwirtschaft und die Versiegelung von Flächen, aber auch zunehmend sterile Ziergärten führen zu einem sinkenden Nahrungsangebot.

 

 

Was können Sie tun?

Informieren Sie sich, wie Sie bestehende Quartiere bei Umbaumaßnahmen erhalten können. Beratung dazu erhalten Sie hier.

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