Der Turmfalke

Falco tinnunculus

Der Turmfalke ist bei weitem die häufigste Falkenart Mitteleuropas. Er hat sich über die Jahrtausende ausgesprochen erfolgreich an den Menschen angepasst. Während er ursprünglich Felsnischen und alte Krähennester als Kinderstuben verwendet hat, so sind es heute hohe Gebäude wie Rathäuser oder Kirchtürme. 

Turmfalken-Männchen © Philip Vlaicu
Turmfalken-Männchen © Philip Vlaicu

Kennzeichen

Der Turmfalke ist eine der wenigen Falkenarten, bei der sich Männchen und Weibchen an der Gefiederfarbe unterscheiden lassen. Das Männchen ist leicht an dem blaugrauen Kopf und Schwanz sowie der ziegelroten, gesprenkelten Oberseite zu erkennen. Das Weibchen ist im Gegensatz dazu braun mit schwarzer Bänderung. Beide haben eine cremefarbene Unterseite mit schwarzen Flecken.

 

Typisch für den Turmfalken der Rüttelflug, bei dem der Falke mit ausgebreitetem Schwanz und heftigen Flügelschlägen auf der Stelle fliegt, um nach Mäusen zu spähen.

 

Nahrung

Die Nahrung des Turmfalken besteht bei uns vor allem aus Mäusen. Ansonsten ist er recht anpassungsfähig, was das Beutespektrum betrifft. Je nach Angebot frisst er auch große Insekten, Eidechsen und gelegentlich sogar Regenwürmer. Bei Nahrungsengpässen erbeutet er manchmal auch Kleinvögel.

 

 

Brut

Die Balz der Turmfalken findet von März bis April statt. Dabei führt das Männchen Balzflüge als Reviermarkierung aus und übergibt dem Weibchen Beutegeschenke. Die Aufforderung zur Paarung geht allerdings vom Weibchen aus. Die 4-6 Eier werden Mitte bis Ende April gelegt. Als Nistplatz dienen alle möglichen Simse, Mauerlöcher und Nischen an hohen Gebäuden, aber auch spezielle Großnistkästen. Im Landkreis Fürstenfeldbruck brüten die meisten Paare in Nistkästen die der LBV aufgehängt hat und die von einem Netzwerk an Ehrenamtlichen betreut werden. Abseits des Menschen werden unter anderem Felsnischen und Krähennester angenommen. Turmfalkenpaare bleiben ein Leben lang zusammen.

 

Gefährdung

So wie auch anderen Gebäudebrütern fehlen dem Turmfalken die Nistplätze. Bei unserem modernen Baustil finden sich nur noch selten geeignete Absätze zum Brüten; die noch vorhandenen Möglichkeiten an älteren Gebäuden werden häufig im Zuge der Taubenabwehr verschlossen. Weitere Gefahrenquellen für die Falkenart sind Stromtod, an Freileitungen, Straßentod, Tod an Glasscheiben sowie Nahrungsmangel durch die ausgeräumte Agrarlandschaft und schneereiche Winter.

 

Was können Sie tun?

Kaufen Sie Lebensmittel aus biologischer Landwirtschaft. Dadurch erhöhen Sie das Nahrungsangebot für den Turmfalken und viele andere Vogel- und Tierarten. Außerdem könnten Sie auch Pate/in für einen unserer über 100 Großnistkästen im Landkreis werden und somit direkt zum Schutz der Falken beitragen.