Der Waldkauz

Strix aluco

Der Vogel des Jahres 2017 ist unsere häufigste Eulenart. Er liebt lichte Wälder, Waldränder und Friedhöfe und brütet in großen Baumhöhlen. Auch wer den Waldkauz nicht kennt, sollte seinen Ruf kennen: der typische Eulenruf, der in Film und Fernsehen häufig zu hören ist, stammt von ihm.

Waldkauz © Marcus Bosch, LBV Bildarchiv
Waldkauz © Marcus Bosch, LBV Bildarchiv

Kennzeichen

Der Waldkauz ist mit seinen ca. 40 Zentimetern etwa krähengroß. Sein Gefieder ist Grau bis Rotbraun und bietet eine gute Tarnung. Spezielle Federn ermöglichen ihm einen lautlosen Flug, so bleibt er von seiner Beute unbemerkt.

 

Im Gegensatz zu vielen anderen Eulen hat der Waldkauz dunkle Augen. Sein markanter Balzgesang ist von allem im Winter zu hören.

 

Nahrung

Der Waldkauz hat ein sehr breites Nahrungsspektrum. Er ernährt sich von kleinen Säugern und Vögeln, aber auch von Würmern und Käfern. Die Beute wird meist im Ganzen verschluckt und unverdauliche Teile wie Knochen und Haare werden in Form sogenannter Gewölle wieder hervorgewürgt.

 

Brut

Waldkäuze sind Romantiker: Sie bleiben sich ein Leben lang treu und erneuern jedes Jahr den ganzen Winter über ihre Partnerbindung durch gemeinsames Rufen.

 

Erst im März beginnt das tatsächliche Brutgeschäft. Das Weibchen legt in der Regel zwischen zwei und vier Eier. Nach guten 30 Tagen, noch lange bevor sie flügge sind, verlassen die Jungtiere das Nest. Sie sitzen in den umliegenden Bäumen und werden dort noch etwa zwei Monate von den Eltern mit Nahrung versorgt.

 

Die Zeit zwischen Brut und der nächsten Balz verbringen die Elterntiere getrennt. Erst im Spätherbst finden sie sich wieder zusammen, um eine neue Balz- und Brutsaison zu starten.

 

Gefährdung

Auch wenn der Waldkauz unsere häufigste Eulenart ist und laut Roter Liste als ungefährdet gilt, hat er trotzdem Probleme. Sein bevorzugter Lebensraum, lichte Wälder mit alten Bäumen ist selten geworden. Große Baumhöhlen, die er als Brutplatz braucht, sind in unseren forstwirtschaftlich genutzten Wäldern kaum noch zu finden. Im Siedlungsbereich werden solche Höhlenbäume häufig aus Verkehrssicherungsgründen gefällt.

 

Was können Sie tun?

Das Wichtigste für den Waldkauz ist der Erhalt alter Höhlenbäume und strukturreicher Wälder. Setzen Sie sich dafür ein, indem sie Bäume mit besonders großen Höhlen dem LBV melden. Kurzfristig können jedoch auch spezielle Nistkästen für Waldkäuze eine Lösung sein. Der LBV Fürstenfeldbruck hat davon mittlerweile ein Dutzend im Landkreis aufgehängt.

 

Ansonsten gilt wie immer: Entscheiden Sie sich für Lebensmittel aus biologischer Landwirtschaft, bevorzugen sie Fleisch aus Weidehaltung. Dies trägt zur Biodiversität und einem höheren Nahrungsangebot bei. Das hilft auch dem Waldkauz.