Der Rest eines Riesen: Geschichtliches zum Fußbergmoos

Das Fußbergmoos ist ein Rest des früher ausgedehnten Dachauer Mooses, das noch um 1900 eine Gesamtfläche von rund 20 000 Hektar hatte. Bis in die 1950er-Jahre wurde im Fußbergmoos noch Torf gestochen. Das war eine harte und zudem schlecht bezahlte Arbeit, die kaum zur Ernährung einer Familie reichte.

Ein Zubrot haben sich daher manche Torfstecher mit dem Einfangen von Kreuzottern verdient. Diese aufgrund des Verlustes an Feuchtgebieten heute stark gefährdete Art war früher im Fußbergmoos häufig – bei den Landwirten jedoch kein besonders gern gesehener Zeitgenosse.

 

Mit Einstellung der verschiedenen Nutzungsformen nahm innerhalb weniger Jahre der Gehölzbewuchs zu. Heute sind große Areale verbuscht oder mit Birkenwald bestockt. Gleichzeitig wurde die Landwirtschaft im angrenzenden Grünland intensiviert. Im Laufe der Jahre verschwanden dadurch u.a. Uferschnepfe und Großer Brachvogel. Das Projektgebiet Fußbergmoos hat aber immer noch eine herausragende Bedeutung als Lebensraum und Rückzugsgebiet für bedrohte Pflanzen und Tiere, die sich an die besonderen Lebensbedingungen dieser Moorlandschaft angepasst haben.

 

Früher wurde Torf als Brennstoff genutzt, so auch für die Sudkessel der Brauerei Maisach. Dazu wurden die Torfballen nach dem Stechen getrocknet und in speziellen Hütten zwischengelagert. Mit dem Ende des Abbaus sind inzwischen auch die meisten Torfhütten aus dem Fußbergmoos verschwunden. Die letzte „Überlebende“ steht auf einem unserer Grundstücke und wird regelmäßig gepflegt, um sie als Kulturdenkmal zu erhalten.

 

Zusammen mit anderen Mooren entlang der Maisach spielen Fußbergmoos und Palsweiser Moos auch eine große Rolle beim Wasserrückhalt: Ohne diese Moore wären die Hochwasser an Amper und Maisach verheerend. Der zunehmend intensiven landwirtschaftlichen Nutzung sind in den letzten Jahrzehnten etwa 90% der Niedermoore zum Opfer gefallen. Ein Grund mehr, etwas für das Fußbergmoos zu tun. Diesen Lebensraum durch Pacht und Ankauf zu sichern  und zu erhalten und die ökologischen Bedingungen durch Pflegemaßnahmen zu verbessern, ist seit 1984 das erklärte Ziel der LBV-Kreisgruppe Fürstenfeldbruck.

Kreuzotter © Ralph Sturm, LBV Bildarchiv
Kreuzotter © Ralph Sturm, LBV Bildarchiv
Torfhütte © LBV FFB
Torfhütte © LBV FFB